Die Chronik des Gesangvereins ‚Eintracht Reinsbronn“
Vor dem Hintergrund des gegenüber dem adeligen Lebens immer stärker in Erscheinungtretenden Bürgertums zu Beginn des 19.Jahrhunderts, sind die Gründungen von bürgerlichen Chören und Orchestern zu sehen. Basierend auf den Ideen von Heinrich Pestalozzi waren es vor allem Hans Georg Nägeli, Karl Friedrich Zelter und der für unseren heutigen Chorgesang immer noch sehr bedeutende Friedrich Silcher, die als Gründerväter hervortraten. Sie erkannten das Musizierbedürfnis breiter Schichten des Volkes. Mit ihren Kompositionen und Sammlungen stellten sie den neu ins Leben gerufenen Vereinen ihre mehrstimmigen Volksliedsätzen ihnen gemäßes Musiziergut bereit.
Die ersten Männerchorvereinigungen wurden in Berlin durch Karl Friedrich Zelter (Berliner Liedertafel, 1809) und in Tübingen durch Friedrich Silcher (Tübinger Liedertafel, 1809) gegründet. Ihnen folgten überall in Deutschland in rascher Folge Chorgründungen. Die heute noch zum Repertoire jedes Chores gehörenden Silcherlieder wie „Ännchen von Tharau“, „Hab oft im Kreise der Lieben“, oder „Ach du klarblauer Himmel“, wurden damals sofort einstudiert und mit großer Freude gesungen.
Im Jahre 1867 war es dann auch in Reinsbronn soweit, dass sich eine Anzahl von
Männern zusammenfanden und einen Männerchor gründeten. Sie tauften ihren
Verein wohl in Anlehnung an die großen Vorbilder „Liederkranz Reinsbronn“.
Wenn auch aus jener Zeit kaum noch Aufschriebe vorhanden sind, so sind doch die Namen der Vereinsgründer bekannt.
Die ersten Männerchorvereinigungen wurden in Berlin durch Karl Friedrich Zelter (Berliner Liedertafel, 1809) und in Tübingen durch Friedrich Silcher (Tübinger Liedertafel, 1809) gegründet. Ihnen folgten überall in Deutschland in rascher Folge Chorgründungen. Die heute noch zum Repertoire jedes Chores gehörenden Silcherlieder wie „Ännchen von Tharau“, „Hab oft im Kreise der Lieben“, oder „Ach du klarblauer Himmel“, wurden damals sofort einstudiert und mit großer Freude gesungen.
Im Jahre 1867 war es dann auch in Reinsbronn soweit, dass sich eine Anzahl von
Männern zusammenfanden und einen Männerchor gründeten. Sie tauften ihren
Verein wohl in Anlehnung an die großen Vorbilder „Liederkranz Reinsbronn“.
Wenn auch aus jener Zeit kaum noch Aufschriebe vorhanden sind, so sind doch die Namen der Vereinsgründer bekannt.
Es waren dies:
Johann Adam Pregitzer Johann Adam Fiedler Johann Botsch
Leonhard Hammel Lorenz Himmelein Johann Leonhard Ströbel
Christian Lang Georg Döhler Michael Fiedler
Johann Lang Georg Meder Jakob Mack
Michael Dünsbier Leonhard Seuferlein Martin Hermann
Johann Kistner Johann Schober Jakob Hofmann
Die Vorstandschaft des Vereins übernahm Johann Adam Pregitzer. Ein Name der heute nicht mehr in Reinsbronn besteht.
Mit Herrn Seitz war es damals schon, wie es auch in unserer Zeit noch häufig anzutreffen ist, ein Lehrer, der Leiter des jungen Chores wurde.
Der Liederkranz Reinsbronn hatte von Anfang an selten mehr als 18 aktive Mitglieder, und so war es nicht verwunderlich, dass im Jahre 1890 unter der Dingentenleitung von Lehrer Haug aus dem Männerchor ein gemischter Chor entstand.
Lehrer Haug war es auch, der im Jahre 1905 zusammen mit dem Chor das heute noch des Öfteren bei der älteren Dorfbevölkerung ins Gespräch kommende Schillerfest inszenierte. Zum hundertsten Todesjahr von Friedrich von Schiller wurde mit der Freiluftaufführung von „Wallensteins Lager“ an den ortsnahen Südhängen, des großen deutschen Dichters gedacht.
Mit Herrn Seitz war es damals schon, wie es auch in unserer Zeit noch häufig anzutreffen ist, ein Lehrer, der Leiter des jungen Chores wurde.
Der Liederkranz Reinsbronn hatte von Anfang an selten mehr als 18 aktive Mitglieder, und so war es nicht verwunderlich, dass im Jahre 1890 unter der Dingentenleitung von Lehrer Haug aus dem Männerchor ein gemischter Chor entstand.
Lehrer Haug war es auch, der im Jahre 1905 zusammen mit dem Chor das heute noch des Öfteren bei der älteren Dorfbevölkerung ins Gespräch kommende Schillerfest inszenierte. Zum hundertsten Todesjahr von Friedrich von Schiller wurde mit der Freiluftaufführung von „Wallensteins Lager“ an den ortsnahen Südhängen, des großen deutschen Dichters gedacht.
Nachdem der gemischte Chor im Dorf nicht richtig Fuß fassen konnte, war es
Lehrer Köhnlein, der am 2. Dezember1907 den Männergesangverein „Eintracht
Reinsbronn“ ins Leben rief. Er erklärte sich auch bereit, die „Direktion“, wie es im
Schriftführerbuch heißt, zu übernehmen. In dieser konstituierenden Sitzung
wurde auch gleich eine Vorstandschaft gewählt.
Lehrer Köhnlein, der am 2. Dezember1907 den Männergesangverein „Eintracht
Reinsbronn“ ins Leben rief. Er erklärte sich auch bereit, die „Direktion“, wie es im
Schriftführerbuch heißt, zu übernehmen. In dieser konstituierenden Sitzung
wurde auch gleich eine Vorstandschaft gewählt.
1. Vorsitzender: Michael Fiedler (Maurermeister)
Schriftführer und Kassier: Johann Botsch (Schreinermeister)
Ausschussmitglieder: Michael Gehringer (Gastwirt), Friedrich Hermann (Bauer), Leonhard Lang (Hofbauer)
Schriftführer und Kassier: Johann Botsch (Schreinermeister)
Ausschussmitglieder: Michael Gehringer (Gastwirt), Friedrich Hermann (Bauer), Leonhard Lang (Hofbauer)
Ferner wurde in dieser Versammlung beschlossen, vom vorhergehenden Verein das Klavier für 103 Mark zu übernehmen. Lehrer Köhnlein wurde für seine Tätigkeit samt Heizung ein Betrag von 1 Mark zugestanden. Als einmaliger Beitrag wurde jedem Mitglied mindestens 50 Pf. und als weiterer Beitrag monatlich 20 Pf. eingezogen.
Interessant auch, dass als Singstunden zwei Wochen)tage vorgesehen wurden, nämlich der Montag und der Samstag.
Schon zweieinhalb Jahre nach der Wiedergründung des Vereins wagten es die Sänger, ein größeres Fest abzuhalten. Am 18. Juli 1909 wurde im nahen Haagwäldchen das Hauffsche Volksstück „Dr Pfeiffer vo dr Hord“ aufgeführt.
Interessant auch, dass als Singstunden zwei Wochen)tage vorgesehen wurden, nämlich der Montag und der Samstag.
Schon zweieinhalb Jahre nach der Wiedergründung des Vereins wagten es die Sänger, ein größeres Fest abzuhalten. Am 18. Juli 1909 wurde im nahen Haagwäldchen das Hauffsche Volksstück „Dr Pfeiffer vo dr Hord“ aufgeführt.
Erstmals wurde in den Vereinsbüchern Pfarrer Kittel erwähnt. Pfarrer Kittel muss ein sehr vielseitig begabter Mensch gewesen sein. Aufzeichnungen, Gemälde, schwarzweiße und kolorierte Photographien und auch die Pfarrgartenanlage zeugen heute noch von seinem Wirken.
Hier ein kurzer Auszug aus dem Schriftführerbuch zum Waldfest:
„Es wurde eine große etwa 5 mtr. lange und ebenso hohe Bühne errichtet, welche von Pfarrer Kittel freundlicherweise und unentgeltlich bemalt wurde. Sie zeigte einerseits das Schloss des Herzog Ulrich mit Zinnen und Türmen nebst Fahnen und durch Umstellen das Haus des Pfeiffers vo dr Hord, wo nebst Kamin sogar ein Taubenschlag mit seinen Bewohnern nicht vergessen war.
Pfarrer Kittel und all seinen Helfern sei an dieser Stelle hierfür Dank gesagt.
Ich habe diese Aufzeichnungen gemacht, um oben beschriebenes der Nachwelt zu erhalten.“
Soweit der Aufschrieb aus dem Schriftführerbuch.
Nachdem man schon bei einigen benachbarten Vereinen an der Fahnenweihe teilgenommen hatte, war es auch im Jahre 1913 beim Reinsbronner Männerchor so weit. Am 8. Juni wurde, durch ein zweitägiges Fest, die neue Fahne eingeweiht.
Hier ein kurzer Auszug aus dem Schriftführerbuch zum Waldfest:
„Es wurde eine große etwa 5 mtr. lange und ebenso hohe Bühne errichtet, welche von Pfarrer Kittel freundlicherweise und unentgeltlich bemalt wurde. Sie zeigte einerseits das Schloss des Herzog Ulrich mit Zinnen und Türmen nebst Fahnen und durch Umstellen das Haus des Pfeiffers vo dr Hord, wo nebst Kamin sogar ein Taubenschlag mit seinen Bewohnern nicht vergessen war.
Pfarrer Kittel und all seinen Helfern sei an dieser Stelle hierfür Dank gesagt.
Ich habe diese Aufzeichnungen gemacht, um oben beschriebenes der Nachwelt zu erhalten.“
Soweit der Aufschrieb aus dem Schriftführerbuch.
Nachdem man schon bei einigen benachbarten Vereinen an der Fahnenweihe teilgenommen hatte, war es auch im Jahre 1913 beim Reinsbronner Männerchor so weit. Am 8. Juni wurde, durch ein zweitägiges Fest, die neue Fahne eingeweiht.
Schon um sechs Uhr morgens zog eine Musikkapelle zur „Tagwache“ durchs Dorf. Am Festzug nahmen 24 Vereine teil. Fräulein Margarete Kellermann enthüllte unter den Klängen des Fahnenliedes „Hebt das Herz, hebt die Hand“ die neue Fahne und Pfarrer Kittel hielt die Festrede. Der Creglinger Männerchor übernahm die Patenschaft.
Bedingt durch den 1. Weltkrieg, an dem auch viele Männer aus unserem Dort teilnehmen mussten, wurde von 1914 bis 1919 keine Vereinstätigkeit ausgeübt. Leider mussten auch einige Sänger unseres Chores ihr junges Leben opfern.
Noch im Jahre 1920 kehrten junge Reinsbronner Männer aus französischer Kriegsgefangenschaft heim. Der Gesangverein ließ es sich nicht nehmen und begrüßte die Glücklichen jeweils durch ein Willkommensständchen.
In einer Vereinsversammlung am 28. Juni 1919 wurde beschlossen, „die Singstunde mit frischer Kraft wieder aufzunehmen.“ 14 neue Mitglieder traten an diesem Tag als aktive Sänger dem Verein bei.
Die politischen Krisenjahre von 1919 -1923 und mit ihr einhergehend die Inflation in Deutschland wirkte sich auch auf unseren Verein aus. So ist im Vereinsbuch nachzulesen, dass in einer Ausschusssitzung am 8. November1922 beschlossen wurde, Herrn Dirigent Sauter für 8 Singstunden im letzten Vierteljahr 2 Ztr. Kartoffeln zukommen zu lassen. Der Verein hatte sie zum Preis von 300 Mark pro Ztr. gekauft. Bei der Weihnachtsfeier mit Christbaumverlosung im selben Jahr wurde ein Reingewinn von 12389 Mark erzielt.
Bedingt durch den 1. Weltkrieg, an dem auch viele Männer aus unserem Dort teilnehmen mussten, wurde von 1914 bis 1919 keine Vereinstätigkeit ausgeübt. Leider mussten auch einige Sänger unseres Chores ihr junges Leben opfern.
Noch im Jahre 1920 kehrten junge Reinsbronner Männer aus französischer Kriegsgefangenschaft heim. Der Gesangverein ließ es sich nicht nehmen und begrüßte die Glücklichen jeweils durch ein Willkommensständchen.
In einer Vereinsversammlung am 28. Juni 1919 wurde beschlossen, „die Singstunde mit frischer Kraft wieder aufzunehmen.“ 14 neue Mitglieder traten an diesem Tag als aktive Sänger dem Verein bei.
Die politischen Krisenjahre von 1919 -1923 und mit ihr einhergehend die Inflation in Deutschland wirkte sich auch auf unseren Verein aus. So ist im Vereinsbuch nachzulesen, dass in einer Ausschusssitzung am 8. November1922 beschlossen wurde, Herrn Dirigent Sauter für 8 Singstunden im letzten Vierteljahr 2 Ztr. Kartoffeln zukommen zu lassen. Der Verein hatte sie zum Preis von 300 Mark pro Ztr. gekauft. Bei der Weihnachtsfeier mit Christbaumverlosung im selben Jahr wurde ein Reingewinn von 12389 Mark erzielt.
Im Mai 1923 wurde mit Georg Meder erstmals in der Vereinsgeschichte ein Dirigent beauftragt, der kein Lehrer war. Mit dem vorherigen Chorleiter Herrn Lehrer Sauter hatte man „längere Auseinandersetzungen“, die schließlich zur Trennung führten. Das Vereinsbuch gibt allerdings keinen Aufschluss darüber was die Gründe der Auseinandersetzungen waren.
Georg Meder dirigierte den Verein bis 1928 und später noch einmal von 1938 bis 1950. Er war somit insgesamt 17 Jahre als Chorleiter für den Verein tätig.
Am 8. Juli1923 fand in Niederstetten ein Sängerfest mit Wettsingen statt, an dem sich auch unser Verein beteiligte. Im Vereinsbuch ist darüber nachzulesen:
„Jeder Sänger ging bewusst und sicher um halb acht Uhrfrüh der Turnhalle zu, wo das Wettsingen stattfand. Der Verein kam als 4er an die Reihe und sang das Lied „Was brausest du, mein junges Blut.“ Das Lied wurde flott gesungen und wir konnten damit befriedigt sein. Aber die Schiedsrichter hatten doch noch ein feineres Gehör und hatten doch manches über unseren Gesang auszusetzen.“
Bis in die 30erJahre verlief die Vereinstätigkeit ruhig und wohlgeordnet. Im Sommer 1932 feierte man das 25-jährige Gründungsjubiläum. Dabei erhielten mit Bürgermeister Nehf, Zimmermeister Hoffmann, Maurermeister Fiedler und den beiden Landwirten Hermann und Fiedler fünf Gründungsmitglieder die silberne Ehrennadel des Sängergaues.
Georg Meder dirigierte den Verein bis 1928 und später noch einmal von 1938 bis 1950. Er war somit insgesamt 17 Jahre als Chorleiter für den Verein tätig.
Am 8. Juli1923 fand in Niederstetten ein Sängerfest mit Wettsingen statt, an dem sich auch unser Verein beteiligte. Im Vereinsbuch ist darüber nachzulesen:
„Jeder Sänger ging bewusst und sicher um halb acht Uhrfrüh der Turnhalle zu, wo das Wettsingen stattfand. Der Verein kam als 4er an die Reihe und sang das Lied „Was brausest du, mein junges Blut.“ Das Lied wurde flott gesungen und wir konnten damit befriedigt sein. Aber die Schiedsrichter hatten doch noch ein feineres Gehör und hatten doch manches über unseren Gesang auszusetzen.“
Bis in die 30erJahre verlief die Vereinstätigkeit ruhig und wohlgeordnet. Im Sommer 1932 feierte man das 25-jährige Gründungsjubiläum. Dabei erhielten mit Bürgermeister Nehf, Zimmermeister Hoffmann, Maurermeister Fiedler und den beiden Landwirten Hermann und Fiedler fünf Gründungsmitglieder die silberne Ehrennadel des Sängergaues.
Am 16. Juli 1933 übernahm der Gesangverein Eintracht Reinsbronn die Patenschaft bei der Fahnenweihe in Waldmannshofen.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden die bis dahin relativ unabhängig agierenden Vereine in die Zielsetzungen der Partei einbezogen.
In einer ganzen Reihe von Rundbriefen des damaligen Sängerführers des Hohenloher Kreises Herrn A. Hummel aus Altenmünster sind diese Absichten nachzulesen.
Ich möchte hier einige Auszüge wiedergeben, um aufzuzeigen, dass eine politisch unabhängige Arbeit in den Gesangvereinen wichtig ist.
— Zum Liederfest in Stuttgart am 9. Juli 1938:
„Es geht um Großes. Wer sich nicht anmeldet, darf für andere Ausflüge keine Vereinsmittel verwenden. Ich werde darauf ein waches Auge haben und bei Nichteinhaltung richten.“
— Zu Vorstandswahlen:
„Der Verein hat nur ein Vorschlagsrecht. Leute, die politisch nicht gedeckt werden können, schlagen Sie lieber gar nicht vor. Solche können von mir nie bestätigt werden.“
— Beteiligungen an Feiern aller Art:
„Wir ergreifen freudig jede Gelegenheit, zu zeigen, dass es uns ernst ist, mitzuhelfen, den deutschen Menschen politisch zu formen.“
Die ganzen Kriegsjahre hindurch konnte der Gesangverein, wenn auch sehr eingeschränkt, seine Tätigkeiten aufrechterhalten. Bei Beerdigungen und Trauer- Gottesdiensten für gefallene Soldaten wurden die Feiern durch Gesangsstücke umrahmt.
Dem schrecklichen und unnützen Krieg mussten folgende Sänger des Vereins ihr Leben opfern:
Leonhard Fiedler
Hans Nehf
Bei der Generalversammlung am 3. Januar1948 trat der bisherige Vorstand Hermann Markert von seinem Amt, das erl2 Jahre ausübte, zurück. Der Gesangverein dankte H. Markert ganz herzlich, hatte er doch den Verein durch schwierige Zeiten geführt.
Die im Jahre 1913 angeschaffte Fahne wurde 1945 von amerikanischen Frontsoldaten gestohlen. Vorstand Paulus bemühte sich 1948 beim Militärgovernment in Bad Mergentheim um die Wiederbeschaffung der Fahne. Alle Bemühungen blieben jedoch erfolglos.
In der Jahreshauptversammlung am 6. Januar 1951 wurde Heinrich Bach als 1. Vorstand gewählt. H. Bach, der vorher schon Schriftführer und zweiter Vorstand war, übte dieses Amt mit viel Einsatz schließlich 15 Jahre aus und erst 1963 legte er es altershalber nieder. Leider konnte einige Zeit kein Ersatz gefunden werden.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden die bis dahin relativ unabhängig agierenden Vereine in die Zielsetzungen der Partei einbezogen.
In einer ganzen Reihe von Rundbriefen des damaligen Sängerführers des Hohenloher Kreises Herrn A. Hummel aus Altenmünster sind diese Absichten nachzulesen.
Ich möchte hier einige Auszüge wiedergeben, um aufzuzeigen, dass eine politisch unabhängige Arbeit in den Gesangvereinen wichtig ist.
— Zum Liederfest in Stuttgart am 9. Juli 1938:
„Es geht um Großes. Wer sich nicht anmeldet, darf für andere Ausflüge keine Vereinsmittel verwenden. Ich werde darauf ein waches Auge haben und bei Nichteinhaltung richten.“
— Zu Vorstandswahlen:
„Der Verein hat nur ein Vorschlagsrecht. Leute, die politisch nicht gedeckt werden können, schlagen Sie lieber gar nicht vor. Solche können von mir nie bestätigt werden.“
— Beteiligungen an Feiern aller Art:
„Wir ergreifen freudig jede Gelegenheit, zu zeigen, dass es uns ernst ist, mitzuhelfen, den deutschen Menschen politisch zu formen.“
Die ganzen Kriegsjahre hindurch konnte der Gesangverein, wenn auch sehr eingeschränkt, seine Tätigkeiten aufrechterhalten. Bei Beerdigungen und Trauer- Gottesdiensten für gefallene Soldaten wurden die Feiern durch Gesangsstücke umrahmt.
Dem schrecklichen und unnützen Krieg mussten folgende Sänger des Vereins ihr Leben opfern:
Leonhard Fiedler
Hans Nehf
Bei der Generalversammlung am 3. Januar1948 trat der bisherige Vorstand Hermann Markert von seinem Amt, das erl2 Jahre ausübte, zurück. Der Gesangverein dankte H. Markert ganz herzlich, hatte er doch den Verein durch schwierige Zeiten geführt.
Die im Jahre 1913 angeschaffte Fahne wurde 1945 von amerikanischen Frontsoldaten gestohlen. Vorstand Paulus bemühte sich 1948 beim Militärgovernment in Bad Mergentheim um die Wiederbeschaffung der Fahne. Alle Bemühungen blieben jedoch erfolglos.
In der Jahreshauptversammlung am 6. Januar 1951 wurde Heinrich Bach als 1. Vorstand gewählt. H. Bach, der vorher schon Schriftführer und zweiter Vorstand war, übte dieses Amt mit viel Einsatz schließlich 15 Jahre aus und erst 1963 legte er es altershalber nieder. Leider konnte einige Zeit kein Ersatz gefunden werden.
Schon 1951 konnte wieder eine neue Fahne geweiht werden. Bei einem Sängerfest am 24. Juni mit 16 Gastvereinen übernahm der benachbarte Gesangverein Waldmannshofen die Patenschaft. In den Obstgärten von Landwirt Fiedler enthüllte Frl. Frida Schmitt die neue Fahne und übergab sie dem Fahnenträger Karl Heilmann. Ein heftiges Sommergewitter, das glücklicherweise erst gegen Abend ausbrach, sorgte dafür, dass sich die Festgemeinde auflöste.
Das Fest wurde durch ein Kinderfest am Montag den 25. Juni abgerundet.
Das Fest wurde durch ein Kinderfest am Montag den 25. Juni abgerundet.
Eine seltene, aber verdiente Ehrung wurde am 6. Mai 1962 auf einer Gausängertagung in Crailsheim unserem aktiven Mitglied Hans Lang zuteil. Für 5Ojährige aktiver Sängertätigkeit erhielt er die goldene Ehrennadel des Deutschen Sängerbundes. Hans Lang sang noch bis ins hohe Alter im Verein mit. Auffallend bei ihm war seine Freude am Chorgesang, die sich auch dadurch ausdrückte, dass er regelmäßig und immer pünktlich an den Chorproben teilnahm.
Mit der Bewertungsnote „Gut“ kehrte der Verein am 16. Juni1963 von einem Wertungssingen in Crailsheim nach Hause zurück. Unter dem damaligen Dirigenten Lehrer Eugen Philipp war der Verein zahlenmäßig und auch stimmlich auf einem Höhepunkt angelangt.
Mit der Bewertungsnote „Gut“ kehrte der Verein am 16. Juni1963 von einem Wertungssingen in Crailsheim nach Hause zurück. Unter dem damaligen Dirigenten Lehrer Eugen Philipp war der Verein zahlenmäßig und auch stimmlich auf einem Höhepunkt angelangt.
Diese gute Zeit setzte sich noch einige Jahre fort und so konnte vom 8. bis 1O.Juli 1967 das 100-jährige Vereinsjubiläum gefeiert werden. Höhepunkt des Festes war die Überreichung der „Zelter-Plakette“ durch Landrat Nagel. Am Festsonntag konnte der Jubelverein im fein herausgeputzen Dorf 32 Gastvereine zum Umzug und Freudschaftssingen begrüßen.
Nachdem Oberlehrer E. Philipp, bedingt durch seine Versetzung, am 29. Oktober
1967 verabschiedet wurde, konnte schon am 11. November mit Hermann Vogel
ein neuer Chorleiter gefunden werden. Mit Hermann Vogel hatte der Verein einen
Glücksgriff getan. Bis heute leitet er mit viel Engagement, hohem fachlichem
Können und großem Einfühlungsvermögen unseren Chor. Für seine nun schon
25jährige Tätigkeit wollen wir ihm auch an dieser Stelle recht herzlich danken.
Immer wieder hatte unser Verein darunter zu leiden, dass sich zu wenig Männer aktiv am Gesang beteiligen. Umso erstaunlicher, dass erst im Jahre 1969 das Eintrittsgeld für neu eingetretene Sänger abgeschafft wurde.
Karl Heilmann stellte 1967 altershalber sein Amt als Fahnenträger zur Verfügung. Er übte seit 1951 diese Tätigkeit aus und im Vereinsbuch wurde ihm „für all die Schwitzkuren, die er für den Verein bei den Sängerfestumzügen darbrachte“ gedankt.
1967 verabschiedet wurde, konnte schon am 11. November mit Hermann Vogel
ein neuer Chorleiter gefunden werden. Mit Hermann Vogel hatte der Verein einen
Glücksgriff getan. Bis heute leitet er mit viel Engagement, hohem fachlichem
Können und großem Einfühlungsvermögen unseren Chor. Für seine nun schon
25jährige Tätigkeit wollen wir ihm auch an dieser Stelle recht herzlich danken.
Immer wieder hatte unser Verein darunter zu leiden, dass sich zu wenig Männer aktiv am Gesang beteiligen. Umso erstaunlicher, dass erst im Jahre 1969 das Eintrittsgeld für neu eingetretene Sänger abgeschafft wurde.
Karl Heilmann stellte 1967 altershalber sein Amt als Fahnenträger zur Verfügung. Er übte seit 1951 diese Tätigkeit aus und im Vereinsbuch wurde ihm „für all die Schwitzkuren, die er für den Verein bei den Sängerfestumzügen darbrachte“ gedankt.
Aus gesundheitlichen Gründen konnte 1972 Erich Zobel seine Tätigkeit als erster Vorsitzender nicht mehr ausüben. Der Posten konnte leider nicht wieder besetzt werden und so hatte der Verein in den folgenden Jahren manche Krise zu überstehen. So ist unter dem 19. August 1973 im Vereinsbuch nachzulesen, dass bei einer Krisensitzung der schlechte Singstundenbesuch, sowie die vergebliche Suche nach einem Vorstand zur Aussprache kamen. Durch die Mithilfe aller Sänger, besonders auch des Ortsvorsteher und aktiven Mitglieds Fritz Nehf, konnte das Vereinsschiff jedoch immer flott gehalten werden.
Am 19. April1983 musste der Verein von Karl Markert Abschied nehmen. Karl Markert übte seit 1954 die Tätigkeit als Vereinskassier aus und sein plötzlicher Tod machte alle im Verein betroffen.
Mit Fritz Braun konnte der Verein 1987 nach den langen Jahren ohne ersten Vorsitzenden wieder einen engagierten Sänger für dieses Amt gewinnen.
Für Reinsbronn, ein kleines seit alters her von der Landwirtschaft geprägtem Dorf, ist der Gesangverein ein überaus wichtiger Kulturträger. In früheren Zeiten waren die mobilen Möglichkeiten vor allem auch für die junge Dorfbevölkerung gering. Die regelmäßig vom Gesangverein veranstalteten Weihnachtsfeiern mit Theateraufführungen oder Faschingsveranstaltungen brachten erfreuliche Abwechslungen ins Dorfleben. Dies taten auch die immer wieder durchgeführten Vereinsausflüge. Mit Begeisterung berichtet zum Beispiel der Schriftführer von einem Ausflug im Jahre 1937 an den Bodensee und in die Alpen. Für viele war es das erste Mal, dass sie die hohen Berge der Alpen sahen.
Ein schöner Brauch war auch das Singen am frühen Morgen des 1. Mai.
Mit der Übernahme des Grabgesanges bei Beerdigungen erfüllt der Verein eine sehr wichtige Aufgabe.
Zur festen Einrichtung gehören die Geburtstags- und Hochzeitsständchen, sowie Liedbeiträge zum Gottesdienst in der Kirche. Mit den benachbarten Chören trifft man sich in unregelmäßigen Abständen zu Liederabenden, die bei der Bevölkerung freudigen Anklang finden.
Zum Abschluss dieser Chronik sei all den vielen Sängern, die den Verein über nunmehr 125 Jahre aktiv und mit Einsatz und Freude begleitet haben, Dank gesagt. Es bleibt der Wunsch und die Hoffnung, dass sich weiterhin viele Menschen in unserem Dorf am Chorgesang erfreuen mögen und mit ihren Aktivitäten das dörfliche Leben bereichern.
Quellen für die Vereinschronik
— Protokollbücher des Gesangvereins Eintracht Reinsbronn
— Rundbriefe der verschiedenen Sängervereinigungen
— H. J. Dahmen: „Silcher, Bilder aus seinem Leben.“ Stuttgart 1960
— R. W. Brednich: „Grundriss der Volkskunde.“ Berlin 1988
Am 19. April1983 musste der Verein von Karl Markert Abschied nehmen. Karl Markert übte seit 1954 die Tätigkeit als Vereinskassier aus und sein plötzlicher Tod machte alle im Verein betroffen.
Mit Fritz Braun konnte der Verein 1987 nach den langen Jahren ohne ersten Vorsitzenden wieder einen engagierten Sänger für dieses Amt gewinnen.
Für Reinsbronn, ein kleines seit alters her von der Landwirtschaft geprägtem Dorf, ist der Gesangverein ein überaus wichtiger Kulturträger. In früheren Zeiten waren die mobilen Möglichkeiten vor allem auch für die junge Dorfbevölkerung gering. Die regelmäßig vom Gesangverein veranstalteten Weihnachtsfeiern mit Theateraufführungen oder Faschingsveranstaltungen brachten erfreuliche Abwechslungen ins Dorfleben. Dies taten auch die immer wieder durchgeführten Vereinsausflüge. Mit Begeisterung berichtet zum Beispiel der Schriftführer von einem Ausflug im Jahre 1937 an den Bodensee und in die Alpen. Für viele war es das erste Mal, dass sie die hohen Berge der Alpen sahen.
Ein schöner Brauch war auch das Singen am frühen Morgen des 1. Mai.
Mit der Übernahme des Grabgesanges bei Beerdigungen erfüllt der Verein eine sehr wichtige Aufgabe.
Zur festen Einrichtung gehören die Geburtstags- und Hochzeitsständchen, sowie Liedbeiträge zum Gottesdienst in der Kirche. Mit den benachbarten Chören trifft man sich in unregelmäßigen Abständen zu Liederabenden, die bei der Bevölkerung freudigen Anklang finden.
Zum Abschluss dieser Chronik sei all den vielen Sängern, die den Verein über nunmehr 125 Jahre aktiv und mit Einsatz und Freude begleitet haben, Dank gesagt. Es bleibt der Wunsch und die Hoffnung, dass sich weiterhin viele Menschen in unserem Dorf am Chorgesang erfreuen mögen und mit ihren Aktivitäten das dörfliche Leben bereichern.
Quellen für die Vereinschronik
— Protokollbücher des Gesangvereins Eintracht Reinsbronn
— Rundbriefe der verschiedenen Sängervereinigungen
— H. J. Dahmen: „Silcher, Bilder aus seinem Leben.“ Stuttgart 1960
— R. W. Brednich: „Grundriss der Volkskunde.“ Berlin 1988
(Gerhard Lang)
Im Jahre 1996 legte Fritz Braun das Amt des ersten Vorsitzenden in die Hände von Gerhard Lang. Unter dessen Führung wurde dann der Gesangverein wieder zu einem gemischten Chor. Da es wie bei so vielen Männergesangvereinen auch in Reinsbronn an männlichem Nachwuchs mangelte, es aber viele engagierte und auch in einem Chor zusammen singende Frauen gab, beschloss die Vorstandschaft der Beiden Chöre im Jahre 2004 diese zusammenzulegen. Obwohl es bei den Männern anfangs doch skeptische und zum Teil auch ablehnende Haltungen gab trug doch ein jeder die Entscheidung der Vorstandschaft mit und man darf heute feststellen dass diese Entscheidung richtig war.
2005, nach 38 erfolgreichen Jahren Chorleitertätigkeit gab Hermann Vogel als Ehrendirigent dann das Amt an Susanne Habel weiter. Susanne Habel hatte bislang den Frauenchor geleitet und sich zu unser aller Freude bereiterklärt dieses Amt zu übernehmen. Durch Ihre Art und ihr Können weiß sie den Verein hinter sich vereint.
2008 wechselte auch der erste Vorsitzende. Das Amt übernahmen erstmals in der Geschichte des Vereins gleichberechtigt Jürgen Weid und Thomas Wilhelm.
2009 hat der Verein erstmalig ein Sonnwendfeuer veranstaltet das so großen Anklang fand das der Verein gebeten wurden dies jedes Jahr zu wiederholen. Außerdem durfte der Verein in diesem Jahr einen Sänger, den Bass Hermann Beck für sagenhafte 60 Jahre aktives singen im Chor ehren. Für 50 Jahre aktives Singen wurde des weiteren Eugen Wohlfarth geehrt.